KI und SEO: Die aufstrebenden Trends, die Ihre Online-Präsenz transformieren werden

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von Michael Feike
| Lesedauer 4 Minuten |

SEO ist nach wie vor einer der wichtigsten Kanäle zur Generierung von Sichtbarkeit. Wer in den Suchmaschinen populär platziert ist, erhält die nötige Aufmerksamkeit der Zielgruppe. Einmal implementiert, muss die eigene SEO-Strategie zwar kontinuierlich weitergeführt werden. Trotzdem bringt dieser Ansatz später zahlreiche potenzielle Interessenten, ohne jeden einzelnen Klick bezahlen zu müssen.

Im Bereich der Suchmaschinenoptimierung bleibt die Zeit jedoch nicht stehen. Gerade das Thema KI spielt hier eine immer wichtigere Rolle. Doch wie lässt sich KI heute im Bereich SEO sinnvoll einsetzen, um gesteckte Ziele letztlich erreichen zu können?

 

Abbildung 1: Wer klassische SEO-Schritte mit KI-Power kombiniert, kann daraus am Ende Wettbewerbsvorteile ableiten. Bildquelle: @ Edho Pratama / Unsplash.com

Keyword-Recherche mit KI

Wie gut eine Website am Ende im Netz wahrgenommen wird, lässt sich messen – über die SEO Sichtbarkeit und weitere Metriken. Neben Aspekten wie einem sauberen Code und kurzen Ladezeiten sind es immer die Inhalte, die zu kritischen Elementen der SEO werden. Künstliche Intelligenz (KI) setzt in diesem Bereich an verschiedenen Stellen an. Eines vorweg: Was KI-basierte SEO nicht kann, ist auf Knopfdruck fertige Seiten erstellen und diese mit Inhalt füllen.

Content Creation zielgerichtet vorbereiten: Mit KI sehr einfach

Trotzdem lassen sich KI-Anwendungen sehr gut in der Content-Erstellung einsetzen. Dies gilt vor allem bei der Vorbereitung. Vor der eigentlichen Content Creation steht nämlich die Keyword-Recherche.

Hier geht es um die Frage, wie relevante Suchphrasen für die Zielgruppe aussehen. Die Frage: „Mit welchen Begriffen sucht meine Zielgruppe?“ steht noch vor den ersten Schritten der Suchmaschinenoptimierung. Bisher haben SEO-Experten Tools genutzt, die auf Basis von Daten anderer Webseiten im Netz entsprechende Keywords ausgaben.

Eine sehr zeitintensive Aufgabe, die KI wie ChatGPT deutlich vereinfachen kann. Mithilfe der künstlichen Intelligenz können Nutzer über das richtige Prompt Themen sortieren und davon Suchphasen ableiten. Das Beste: Mit der KI lassen sich Themen von unterschiedlichen Standpunkten aus bewerten – um für die Keyword-Recherche neue Perspektiven zu entwickeln. Über Sprach-KIs entstehen so Themencluster, die mit deutlich weniger Zeitaufwand recherchiert werden können.

Keyword-Recherche mit KI am Beispiel: Shop für Herrenuhren

Ein Shop für Herrenuhren möchte junge Leute ansprechen. In der Vergangenheit kamen hier vor allem Keyword-Tools zum Einsatz. Diese hab dann mitunter solche Ergebnisse aus:

Herrenuhren, Herrenuhr, Herrenuhr [Markennamen], Herrenuhr kaufen, Uhren für Herren

Mit ChatGPT ist es jedoch ein Leichtes, Fragen zu stellen wie:

  • Wie suchen junge Leute nach Herrenuhren?
  • Was finden junge Leute an Herrenuhren gut?
  • Welche Merkmale von Herrenuhren sind für junge Leute wichtig?

Auf Basis dieser Fragen werden Ideen ausgegeben, die zur weiteren Verarbeitung genutzt werden können. So gibt ChatGPT als potenzielle Keywords bei Herrenuhren für junge Leute folgende Ideen aus:

  • Trendige Herrenuhren
  • Stilvolle Männeruhren
  • Moderne Armbanduhren für Männer
  • Luxus-Herrenuhren
  • Sportliche Männeruhren
  • Elegante Chronographen
  • Vintage-Uhren für Männer
  • Smartwatches für Männer
  • Designer-Herrenuhren
  • Automatikuhren für Männer
  • Edelstahl-Armbanduhren
  • Lederarmbanduhren für Herren
  • Wasserdichte Männeruhren
  • Schwarze Herrenuhren
  • Goldene Uhren für Männer
  • Taucheruhren für Herren
  • Outdoor-Uhren für Männer
  • Digitaluhren für Herren
  • Luxus-Skelettuhr für Männer

Mit diesen Vorschlägen ist die Arbeit nicht erledigt. Aber SEOs erhalten Einsichten und Denkanstöße, die ansonsten eventuell verborgen bleiben. Mit den obigen Begriffen lässt sich über die klassischen Keyword-Tools wiederum recherchieren, wie hoch die Suchvolumina sind und wie darüber auf Social Media Kanälen und anderen passenden Portalen gesprochen wird. Aus all diesen Daten lässt sich dann eine Content-Strategie entwickeln.

Technische und Onpage-SEO mit KI

Content ist King – solange sich SEO als letzte Instanz an Menschen richtet, stimmt dieser Satz auf im Zeitalter der KI. Letztlich wird ChatGPT nur so gut sein, wie dessen Nutzer und das Prompting.

Parallel hängt die Bewertung einer Website durch den Algorithmus der Suchmaschinen auch von technischen Aspekten ab:

  • zu viele Fehler im HTML-Code
  • die Verwendung unsicherer Plugins
  • unpassende Google Snippets und Meta Tags
  • fehlerhafte interne Links

All diese Aspekte müssen bedacht und im Zweifel korrigiert werden, um „Ranking-Bremsen“ lösen zu können. KI kann diese „Monkey Work“ übernehmen und sehr viel effizienter gestalten.

Eine Stärke liegt darin, dass sich mithilfe von Bots wie ChatGPT oder Bard einfach verschiedene Slogans oder Meta-Tags entwerfen lassen. SEOs suchen sich einfach die besten Ergebnisse heraus. Auch beim Überprüfen von Codesegmenten oder Plugins kann KI helfen.

Wichtig: Komplett alle grauen Zellen auszuschalten, ist keine gute Idee. Jeder Anwender sollte immer noch eine Idee davon haben, was die KI eigentlich macht und die Ergebnisse stets kritisch prüfen.

Voice-Search optimieren

Viele User greifen inzwischen auch zur Suche per Sprachbefehl. Dieses Feature wurde lange in der SEO vergessen. Mittlerweile widmen Suchmaschinenoptimierer dem aber mehr Zeit. Statt einfach eine Suchphrase basiert die Voice-Search auf kompletten Fragen. Erfolg kann nur haben, wer die Fragen in die Website einbaut. Dazu müssen die Fragen aber erstmal bekannt sein.

Ein zweiter Punkt: Unterwegs nehmen sich Nutzer weniger Zeit und blättern nicht mehr alle SERPs der ersten Seiten durch. Aus diesem Grund muss SEO heute noch sehr viel genauer Seiten nach vorne bringen. Mittels KI lassen sich viele Fragen entwickeln, die zum eigenen Service oder Portfolio passen.

Fazit: Mit KI einfacher im Web zu finden sein

KI kann in der Suchmaschinenoptimierung einen wertvollen Beitrag leisten. Gerade „Fleißaufgaben“ lassen sich zunehmend auslagern. Klingt nach tollen Lösungen für alle Probleme. Viele grundlegende Fragen müssen SEOs jedoch weiterhin selbst entscheiden. Aber gerade bei den Meta-Tags oder der Planung für neue Inhalte stellt KI die eigene Stärke unter Beweis.

 

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