So wählst Du den passenden Domainnamen aus

von Michael Feike
| Lesedauer 4 Minuten |

Wer für sein Business eine Website ins Netz stellen will, der muss sich auch um den richtigen Domainnamen Gedanken machen. Doch worauf sollte man dabei achten? Darf die Domain Bindestriche, Umlaute usw. enthalten? Worauf Du bei der Domainauswahl oder gar beim Domainkauf achten solltest, beschreiben wir Dir in diesem Artikel.

Domainname und Firmenname im Duett aussuchen

Wenn Du planst, ein Unternehmen zu gründen, kommst Du heutzutage kaum noch um eine Website herum. Allein damit Deine potenziellen Kunden Deine Öffnungszeiten oder Deine Kontaktdaten im Netz finden, ist eine Website heute ein Muss. Dabei ist Deine Webpräsenz  Deine Visitenkarte und sollte entsprechend gut gefunden werden können. Dazu gehört auch passender Domainname.

Steht der Name für Dein Unternehmen noch nicht fest, ist es sinnvoll, bei der Auswahl des Firmennamens und den späteren Domainnamen im Hinterkopf zu behalten. Denn besonders empfehlenswert ist es natürlich, wenn der passende Domainname noch frei ist und nicht schon von der Konkurrenz oder einem Unternehmen aus einer ganz anderen Branche besetzt ist. Prüfe also immer parallel, ob es den potenziellen Firmennamen noch als Domain gibt. Dabei solltest Du auch immer alternative Schreibweisen im Auge behalten.

Die richtige Domainendung auswählen

Inzwischen kannst Du zwischen unzähligen Domainendungen wählen. So gibt es beispielsweise Möglichkeiten wie firmenname.online, firmenname.berlin, spezialthema.blog oder Ähnliches. Solche Endungen sind vor allem dann sinnvoll, wenn Du eine ganz bestimmte Nische besetzen möchtest. Ansonsten sind die gängigen Endungen .de oder .com vorzuziehen, da die User einfach daran gewöhnt sind. Von den Endungen .bz, .info und .org ist abzuraten, weil diese häufig von Spamdomains benutzt werden und deshalb einen unseriösen Eindruck machen.

Bindestriche, Zahlen oder Umlaute möglichst vermeiden

Einfache Domains sind heute oft schon alle besetzt, weshalb Du manchmal nicht drum herum kommst, einen Domainnamen mit Bindestrichen oder Zahlen zu nehmen. Dabei sollte Dein Domainname höchstens zwei Bindestriche enthalten und Du solltest Dir möglichst auch die Variante ohne Bindestiche sichern, wie beispielsweise name-beratung.de und nameberatung.de. Denn sonst kann die Konkurrenz die zweite Variante nutzen und Dir damit eventuell schaden. Auch bei Umlauten in Domains gilt, dass es besser ist, sich beide Varianten zu sichern, wie kuchenbrösel.com und kuchenbroesel.com. Oft üblich und gut zu merken sind Zahlenzusätze, wie firmenname24.de.

Fantasiename oder Keyworddomain? Es kommt drauf an

Reine Keyworddomains, wie schuhe.de oder reisen.de, tauchen in den Rankings in der Regel tatsächlich meistens auf den obersten Plätzen auf. Allerdings sind solche Domains heute eigentlich kaum noch zu bekommen, da hier selbst schon kleinste Nischen besetzt sind. Und sobald Du an das Keyword etwas anhängst, wie beispielsweise schuhe007.com, profitierst Du von dem Keyword in der Domain beim Ranking nicht mehr. Statt mit Gewalt eine Domain mit passendem Keyword zu finden, wie friseur-berlin-kreuzberg.de ist auf lange Sicht ein Fantasiename deutlich besser. Denn aus einem Fantasienamen kann im Laufe der Zeit eine starke Marke werden, was Amazon und Zalando deutlich vorgemacht haben. Dabei ist es aber besonders wichtig, dass der Name einfach zu merken ist und dass man ihn gleich richtig schreiben kann, wenn man ihn hört. So ist ein Fantasiename wie Zalando viel leichter zu schreiben und zu merken als ein Domainname mit dem Namen des Firmengründers, der zum Beispiel Wojciechowski heißt. Am besten ist es natürlich, wenn der Fantasiename das Unternehmensziel bereits mitschwingen lässt, wie etwa saunarama.de für einen Saunahersteller. Schlecht ist es nur, wenn sich das Unternehmensportfolio mit der Zeit ändert und der Saunahersteller plötzlich auch Swimmingpools verkaufen will. Bei manchen Branchen musst Du bei Fantasienamen zudem aufpassen. So klingt rechtsanwalt-xy-berlin.de doch etwas seriöser als rechtzauberer.com.

Domainkauf als Alternative

Du hast Deinen perfekten Domainnamen gefunden, allerdings ist der Name schon vergeben, die Domain aber noch nicht mit Inhalten gefüllt? Dann kannst Du versuchen, die entsprechende Domain zu kaufen. Keyworddomains sind oft extrem teuer, andere Domains sind schon günstig zu haben, sodass sich eine Anfrage auf jeden Fall lohnt. Auf dem Domainmarktplatz sedo.de kannst Du Dich nach besetzten, aber unbenutzten Domains umsehen. Oder Du recherchierst bei denic.de den Inhaber Deine Wunschdomain und fragst ihn nach einem Verkauf.

Wichtig zu wissen: Beim Kauf einer gebrauchten Domain ist eine gewisse Vorsicht geboten. Denn die Geschichte einer Domain, die bereits verwendet wurde, kann sich negativ auswirken. Lief unter dem Domainnamen früher beispielsweise eine unseriöse Website, die von Google mit manuellen Maßnahmen belegt wurde, kann das laut Googles Senior Webmaster Trend Analyst John Müller auch Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit Deiner Website haben, wenn sie unter dem gleichen Namen läuft. Denn bei gebrauchten Domains kann man sich nicht sicher sein, ob beispielsweise schlechte Links existieren usw. Wenn es also nicht die ultimative und alternativlose Wunschdomain ist, solltest Du besser auf einen frischen Domainnamen zurückgreifen.

Unbedingt die Markenrechte des Domainnamens prüfen

Hast Du endlich einen tollen Domainnamen gefunden, solltest Du unbedingt überprüfen, ob Du damit Markenrechte verletzt. Dafür kannst Du entweder „Wunschdomainname + Markenrecht“ bei Google eingeben oder beim Marken- und Patentamt recherchieren. In Zweifelfällen besser einen Rechtsanwalt zu Rate ziehen, statt teure Abmahnung zu riskieren.

Fazit: Domainname muss durchdacht gewählt werden

Wer ein Unternehmen gründet, kommt um eine Webpräsenz heute nicht mehr herum. Die Auswahl einer geeigneten Domain ist dabei ein wichtiger Punkt. Nachfolgend sind die wichtigsten Tipps zur Domainwahl noch mal kurz zusammengefasst:

  • Suche den Firmennamen, wenn er noch nicht existiert, zusammen mit dem Domainnamen aus.
  • Wenn Du nicht gerade einen (regionalen) Markt oder eine spezielle Nische besetzen willst, nehme am besten die bekannten Domainendungen .de und .com.
  • Bindestriche, Umlaute oder Zahlen sollten in Deiner Domain nur vorkommen, wenn es nicht anders geht. Sichere Dir bei Umlaut- und Bindestrichdomains immer das Pendent mit der alternativen Schreibweise.
  • Das Keyword im Domainnamen zu haben, ist natürlich gut. Aber es muss nicht um jeden Preis im Domainnamen enthalten sein. Leicht lesbare Fantasienamen sind für ein Branding vorzuziehen, besonders wenn der Unternehmenszweck herauszulesen ist.
  • Wenn Deine Wunschdomain zwar vergeben ist, aber nicht genutzt wird, kannst Du versuchen, die Domain zu kaufen.
  • Bevor Du Dich für einen Domainnamen entscheidest, prüfe unbedingt die Markenrechte.

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