Permission Marketing: Wie Kunden freiwillig Ja zu Deiner Werbung sagen

von Michael Feike
| Lesedauer 3 Minuten |

Hier eine Pop-up-Werbeanzeige, da eine Spam-E-Mail, dort ein hartnäckiges Werbevideo – die meisten Menschen haben es einfach satt, von aufdringlicher Werbung überschwemmt zu werden. Beim Permission Marketing (vom englischen permission = Erlaubis) wird zunächst die Erlaubnis des potenziellen Kunden eingeholt, bevor im Werbung zugeschickt wird. Du willst wissen, wie Du es schaffen kannst, dass immer mehr Kunden Ja zu Deiner Werbung sagen? In diesem Beitrag erfährst Du, wie Permission Marketing genau funktioniert und welche Vorteile Du neben zufriedenen Kunden sonst noch davon hast.

Was ist Permission Marketing?

Der Begriff Permission Marketing wurde 1999 von Seth Godgin in seinem Buch „Permission Marketing : Turning Strangers Into Friends And Friends Into Customers“ erstmals verwendet. Godin erklärt in diesem Werk, dass die Kunden nicht von Print- und Online-Werbung überrollt werden wollen, sondern dass die Zukunft des Marketings darin liegt, die Erlaubnis des Kunden einzuholen, bevor ihm Werbung zugesendet wird. Denn nur so kann langfristig eine vertrauensvolle Kundenbeziehung aufgebaut werden. Betrachten wir die Entwicklung im Onlinemarketing heute, traf Godgin damit direkt ins Schwarze!

Wie funktioniert Permission Marketing?

Um die Erlaubnis eines potenziellen Kunden zu erhalten, ihm Werbung zuschicken zu dürfen, werden beim Permission Marketing verschiedene Strategien verfolgt. In der Regel wird das Permission Marketing zunächst mit dem Angebot von Rabatten,  Give-Aways, Produktproben oder Gewinnspielen begonnen, um dem Kunden etwas zu bieten, bevor er seine Kontaktdaten hergibt.  Als Ziel des Permission Marketings kann damit die freiwillige Leadgenerierung genannt werden, um mit den gewonnenen Daten Kontakt mit dem Kunden treten zu können.

Lockmittel-Aktionen fürs Permission Marketing

  • Goodies zum Downloaden, wie Bildschirmschoner, E-Cards, Gifs
  • kleine Werbegeschenke, wie Stifte, Produktproben etc.
  • nützliche Informationen, wie E-Books, Webinare oder Whitepaper
  • zielgruppenrelevante Unterhaltung, wie Videos
  • Spezialangebote, Rabatte, Coupons, Gewinnspiele

Ein gutes Beispiel sind Gewinn-Codes, die man in Supermärkten an der Kasse bekommt oder die auf Produktverpackungen zu finden sind. Um an der Verlosung teilzunehmen, muss sich der Kunde zunächst registrieren und es wird im Zuge der Registrierung in der Regel abgefragt, ob er an weiterer Werbung interessiert ist. Willigt der Kunde mittels Opt-In ein, werden weitere Werbeaktionen gestartet, um den Verkauf weiterer Produkte anzuregen oder um die Kundenbeziehungen zu stärken. Zwar muss dem Interessenten immer eine Möglichkeit zum Opt-out angeboten werden, doch durch die Freiwilligkeit im Permission Marketing kann davon ausgegangen werden, dass der Opt-out nicht so schnell erfolgt.

Um potenzielle Kunden überhaupt fragen zu können, ob sie Werbung erhalten möchten, müssen die genannten Lockmittel-Aktionen bei der Zielgruppe erst mal bekannt gemacht werden. Dazu eignen sich verschiedene Wege sowohl online als auch offline.

Online- und Offline-Kanäle, um Lockmittel-Aktionen bekannt zu machen:

  • Online-Bannerkampagnen
  • Werbeanzeigen in themenverwandten Newslettern
  • Social-Media-Anzeigen
  • Anzeigen in Printmedien
  • Werbespots in Radio und Fernsehen
  • Sponsoring oder Veranstaltung von Events
  • Direktmarketing-Aktionen
  • Plakatwerbung
  • Messen
  • Produktverpackungen

Einsatzbereiche für Permission Marketing

Permission Marketing wird traditionell zwar hauptsächlich im E-Mail-Marketing und bei Newslettern eingesetzt, da hier die Erlaubnis besonders leicht einzuholen ist und Werbung per Mail besonders kostengünstig verschickt werden kann.

Aber durch die zunehmende Beliebtheit von Social Media hat sich im Social Media Marketing noch eine weitere Tür fürs Permission Marketing geöffnet. Denn auch über Instagram oder Twitter können Rabatte oder Gewinnspiele angeboten werden und nach erfolgter Einwilligung durch ein Opt-in Werbe-SMS oder Videomails verschickt werden.

Wichtig beim Permission Marketing ist, zunächst die Zielgruppe genau einzugrenzen. Denn nur so kann das Lockmittel, wie Coupons, Rabatte, Gewinne oder Spezialangebote nach Registrierung, gezielt ausgewählt werden. Auch die Auswahl des Kanals spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Denn nicht jede Altersgruppe ist beispielsweise auf jeder Social-Media-Plattform gleich stark vertreten. Beim Permission Marketing holt man die potenziellen Kunden dort ab, wo sie sich freiwillig aufhalten.

Die Vorteile von Permission Marketing

Obwohl der Begriff Permission Marketing schon zwanzig Jahre alt ist, hat dieses Marketingprinzip gerade in der heutigen Zeit viele Vorteile zu bieten:

  1. Beim Permission Marketing wird auf die Freiwilligkeit der Datenherausgabe gesetzt und der Kunde nicht mit unaufdringlicher Werbung überrollt. Das schafft eine gute Vertrauensbasis, auf der das Unternehmen die Beziehung zu dem Kunden gut aufbauen kann.
  2. Durch das aktive Opt-in ist das Unternehmen beim Permission Marketing in Sachen Datenschutz auf der sicheren Seite. Es darf nur nicht vergessen werden, den Kunden auf die Möglichkeit des Opt-out aufmerksam zu machen.
  3. Da für das Permission Marketing verschiedene Kanäle ausgewählt werden können, haben die Interaktionen mit den Nutzern, von Google als Social Signals ausgewertet, eine positive Auswirkung auf die Suchmaschinenoptimierung.
  4. Da die Zielgruppe vorher genau festgelegt wird, kann nach erfolgreichem Kundenerstkontakt auch mit mehr Conversions gerechnet werden, als wenn Marketingaktionen flächendeckend verstreut werden.
  5. Permission Marketing öffnet anderen Marketingaktionen die Tür, was den Traffic auf lange Sicht auch insgesamt erhöhen kann.

Fazit: Mit Freiwilligkeit zum Herz des Kunden vordringen

Das Prinzip des Permission Marketings, erst die freiwillige Einwiligung des Kunden zu holen, bevor man ihm Werbung schickt, ist nicht neu. Allerdings ist es in der heutigen Zeit der Reizüberflutung sinnvoller denn je.

Um den Kunden ein Ja für Deine Werbung zu entlocken, kannst Du attraktive Lockmittel einsetzen, wie Give-Aways oder Rabatte, die die Kunden im Gegenzug für die Freigabe ihrer Kundendaten erhalten. Um auf die Aktionen aufmerksam zu machen, können verschiedene Online- und Offline-Kanäle verwendet werden, wie Social-Media-Ads oder Plakatwerbung.

Neben dem schnellen Vertrauensaufbau durch die Freiwilligkeit, profitierst Du beim Permission Marketing von einem sicheren Datenschutz durch eine Opt-in-Einwilligung, positive Auswirkungen auf die Suchmaschinenoptimierung durch Social Signals, gute Conversions durch eine exakte Zielgruppenansprache und viele Leads, die Du für weitere Marketingaktionen verwenden kannst.

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