Umgang mit schlechtem Content: Entfernen, Verbessern, Experten ins Boot holen

von Michael Feike
| Lesedauer 3 Minuten |

Websites sind ständig im Fluss und immer wieder kommen neue Inhalte dazu. Dabei verschiebt sich manchmal nicht nur der Fokus des Websitebetreibers, sondern er gewinnt auch an Wissen dazu – sei es bezüglich der behandelten Themen oder der Zielgruppe und ihrer Wünsche. Da bleibt es nicht aus, dass sich die Qualität der verschiedenen Beiträge mit der Zeit voneinander unterscheidet. Viel Content hilft viel, kann da nicht uneingeschränkt gelten. Denn einzelne schlechte Seiten können sich durchaus auf das Ranking der gesamten Website auswirken – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Doch wie gehst Du am besten damit um, wenn Du mit manchen Inhalten auf Deiner Website nicht mehr zufrieden bist?

Warum schlechter Content dem Ranking schadet

Google hält sich insgesamt eher bedeckt, wenn es um die Algorithmen und Empfehlungen zum Content Marketing geht. In einem kürzlich veröffentlichten Webmaster-Hangout erklärte Johannes Müller von Google jedoch, wie ein Websitebetreiber mit qualitativ schlechtem Content am besten umgehen sollte. Dabei ging es in dem genannten Beispiel um eine Website mit sogenanntem „Your Money, Your Life“-Content (YMYL-Inhalte), die sich um sensible Themen wie Gesundheit, Finanzen oder Rechtliches drehen. YMYL-Websites beeinflussen die Finanzen oder das Leben der Besucher. Im Bereich Finanzen gehören dazu etwa Websites, auf denen finanzielle Transaktionen stattfinden wie bei einem Online-Shop oder beim Online-Banking, aber auch Websites mit Finanztipps. Unter den Bereich Leben fallen Websites zu Themen wie Recht, Gesundheit, Ernährung usw., aber auch News-Seiten. Da diese Seiten durch ihre Einflussnahme auf unser Leben und unsere Finanzen eine große Verantwortung tragen, werden sie von Google besonders streng unter die Lupe genommen und bezüglich ihrer Qualität bewertet. Denn schlechte YMYL-Websites können den Internetnutzern Schaden zufügen. Deshalb wertet Google solche Seiten nicht nur per Algorithmus aus, sondern es stehen echte Menschen dahinter.

Auf die Frage zum Umgang mit schlechten Artikeln zu sensiblen Themen erklärte Johannes Müller, dass es dafür drei Möglichkeiten gebe: verbessern, löschen, nicht indexieren lassen.

Die 3 möglichen Wege, mit schlechten Inhalten umzugehen

1. Minderwertigen Content verbessern

Werden schlechte Inhalte auf einer Website von Dir identifiziert, sollten sie in erster Linie verbessert werden. Dabei sollten die Inhalte gut recherchiert und fehlerfrei sein und der Autor sollte ein Experte und vertrauenswürdig sein. Wichtig sind in diesem Zusammenhang die sogenannten EAT-Kriterien: Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness (Expertise, Autorität, Vertrauenswürdigkeit).

2. Minderwertigen Content löschen

Ist eine Überarbeitung nicht möglich, weil zum Beispiel die Ressourcen fehlen, sollten mangelhafte Inhalte von der Website entfernt werden. Das gilt auch dann, wenn bestimmte Themen nicht mehr zur Ausrichtung der Website passen. Eine Löschung der Inhalte sollte aber nur in Betracht gezogen werden, wenn eine Verbesserung nicht möglich ist.

3. Minderwertigen Content auf „noindex“ setzen

Eine weitere Möglichkeit ist, minderwertigen Content unverändert auf der Website zu lassen, sie jedoch auf „noindex“ zu setzen. So tauchen diese Inhalte nicht mehr in den Suchergebnissen auf und werden auch nicht mehr für die Bewertung der Website herangezogen. Diese Lösung bietet sich an, wenn die Inhalte von Nutzen sind, indem sie beispielsweise bei der Navigation helfen, aber vielleicht zu dürftig ausfallen.

Zusammenarbeit mit Experten zur Qualitätsverbesserung

Wie bereits erwähnt, werden vor allem bei YMYL-Seiten die Kriterien Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit von Google fürs Ranking herangezogen. In diesem Zusammenhang empfiehlt Johannes Müller in dem genannten Hangout, bei der Erstellung neuer Inhalte am besten mit Experten zusammenzuarbeiten. Das könnte die Qualität der Inhalte und damit die Vertrauenswürdigkeit der Website verbessern. Denn wenn Experten an den Inhalten mitarbeiten, könnte man damit zeigen, dass der Content richtig und vertrauenswürdig ist. Laut Müller geben User von Experten geschriebene oder überprüfe Inhalte eher weiter.

Dieser Tipp gilt wohl vor allem für YMYL-Seiten, aber sicher nicht nur. Denn Vertrauenswürdigkeit ist für alle Websites ein wichtiger Rankingfaktor geworden.

Fazit: Alte Inhalte auf Qualität überprüfen und handeln

Schlechter Content schadet dem Ranking, denn Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit sind für Google sehr wichtige Bewertungskriterien – vor allem bei Websites, in denen es um sensible Themen rund um Geld oder Lebenshilfe geht. Hast Du schlechte Artikel auf Deiner Website identifiziert, solltest Du die Inhalte laut Google verbessern, sie löschen oder von der Indexierung ausschließen. Um die Vertrauenswürdigkeit Deiner Website zu stärken, empfiehlt Google zudem die Zusammenarbeit mit Experten, um besondres hochwertige Inhalte zu veröffentlichen.

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