Ist der Domainname noch wichtig für Google?

von Michael Feike
| Lesedauer 3 Minuten |

Lange Zeit galt, dass Keywords im Domainnamen gut fürs Ranking waren. Diese Annahme ist inzwischen überholt. Rein für die Suchmaschinenoptimierung sind der Name der Domain und die darin gegebenenfalls enthaltenen Keywords heute nicht mehr von besonderer Relevanz. Allerdings stellt sich die Frage, ob der Domainname nicht dennoch wichtig fürs Online Marketing ist. Gehen wir der Sache doch mal auf den Grund.

Googles Haltung zu den Namen von Domains

Vor rund einem halben Jahr kündigte Google in einem Blogartikel an, das Design der Google Suchergebnisse für Mobilgeräte zu ändern. Aufgrund der Vielfalt an Inhalten von Texten über Bilder und Videos bis zu 3D-Objekten für Augmented Reality sei dies ein wichtiger Schritt, damit die Nutzer sich in den Suchergebnissen besser zurechtfinden könnten.

Kurz nach der Meldung wurde in der Online-Marketing-Szene spekuliert, ob der Domainname damit in Zukunft seine Bedeutung völlig verlieren würde, falls er von Google tatsächlich aus den Snippets entfernt wird. Untermauert wurde diese Befürchtung damit, dass im Chrome-Browser seit der Version 76 einige Teile von URLs nicht mehr angezeigt werden, wie beispielsweise das vorangestellte „www“.

Über den Twitteraccount Google SearchLiaison ließ Google nun in einem Tweet verlautbaren, dass nach dem Redesign der Google-Ergebnisse für mobile Endgeräte jetzt auch die Desktop-Ergebnisse in neuem Design veröffentlicht werden. Vermehren sich damit also die Hinweise, dass der Domainname für Google nicht mehr wichtig ist? Nein! Denn neben Markensymbol der Website und „Ad“-Label für Anzeigen wird nach wie vor der Domainname hervorgehoben. Zudem betonte auch Danny Sullivan von Google in der nachfolgenden Diskussion auf Twitter, dass Domainnamen die wichtigsten Bestandteile von URLs seien. Google habe sie nicht entfernt, da das Unternehmen es für wichtig halte, die Domainnamen zu zeigen. Sie bleiben also wichtig. Aber wofür genau?

Domainname als wiedererkennbarer Markenname im Web

Der Tweet von Danny Sullivan bedeutet im Klartext, dass Domainnamen auch in Zukunft in den Suchergebnissen zu sehen sein werden und die Befürchtungen unbegründet sind, dass sie künftig keine Bedeutung mehr haben werden. Dabei geht es allerdings weniger darum, dass etwaige enthaltene Keywords beim Ranking helfen. Sondern der Domainname kann eher wie ein Markenname gesehen werden, der Vertrauen schafft und zum Klicken animiert.

Den richtigen Domainnamen zu wählen, ist deshalb nach wie vor von großer Bedeutung für Deinen Online-Marketing-Erfolg. Dabei geht es, wie gesagt, nicht um enthaltene Keywords, sondern vor allem um Einprägsamkeit und Eindeutigkeit. Denn die Suchergebnisse auf dem mobilen Bildschirm sind beschränkt und ein klarer Name damit sehr wichtig.

Da Marketing heute zum größten Teil übers Internet läuft, ist es deshalb sogar zu empfehlen, die Wahl des Domainnamens als Ausgangspunkt für den Namen des Unternehmens zu wählen und nicht umgekehrt. Denn was nützt der schönste Unternehmensname, wenn die passende Domain bereits an die Konkurrenz vergeben ist?

Tipps zur Wahl einer geeigneten Domain

  • Domainname und Firmenname zusammen aussuchen: Domain und Firmenname sollten, wie bereits erwähnt, am besten identisch sein oder zumindest zusammenpassen, damit der Kunde nicht verwirrt ist, wenn er die Website aufruft. Deshalb solltest Du Domain- und Firmennamen parallel auswählen, bevor Du mit Deinem Geschäft startest.
  • Geeignete Domainendung auswählen: In Deutschland ist nach wie vor „.de“ üblich, aber auch regionale Endungen wie „.berlin“ können für Dich passend sein, wenn Du vor allem ein lokales Publikum ansprechen willst.
  • Bindestriche und Umlaute vermeiden: Ein Domainname sollte möglichst wenige und höchstens zwei Bindestriche enthalten, wobei Du Dir dann auch immer die Variante ohne Bindestriche sichern solltest. Umlaute solltest Du besser ganz vermeiden oder Dir auch hier beide Varianten sichern.
  • Eindeutige Zuordnung ermöglichen: Fantasienamen liegen im Trend und eignen sich auch gut zur Markenbildung, wenn sie einprägsam und leicht zu merken sind. Allerdings ist es gerade am Anfang einfacher, wenn ein Nutzer zumindest einen vagen Zusammenhang zum Inhalt der Website herstellen kann, wie etwa bei „berliner-yogalab.xyz“. Auf der anderen Seite solltest Du überlegen, ob Du Dein Angebot später eventuell noch erweitern willst, in dem Fall wäre ein neutraler Name vermutlich besser. Denn nicht jeder wird bei „yogalab“ darauf kommen, dass Du vielleicht auch Pilates oder andere Sportkurse anbietest.
  • Markenrechte des Domainnamens prüfen: Hast Du einen guten Domainnamen gefunden, solltest Du unbedingt die Markenrechte prüfen, damit es später nicht zu bösen Überraschungen durch teure Abmahnungen kommt.

Fazit: Websitenamen nach wie vor mit Bedacht auswählen!

Auch nach dem Redesign der Suchergebnisse bei Google sowohl mobil als auch auf dem Desktop bleiben die Domainnamen für Google der wichtigste Bestandteil der URL. Zwar verhelfen Keywords im Websitenamen nicht mehr zu mehr Rankingerfolg, allerdings helfen eindeutige Domainnamen dem Nutzer bei der Orientierung und Zuordnung einer Website. Dabei fungiert der Websitenamen wie ein Markenname, der Vertrauen wecken und zum Anklicken der Website in den Suchergebnissen motivieren soll. Der Wahl der geeigneten Domain sollte deshalb nach wie vor viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Dabei solltest Du zum Beispiel den Domainnamen vor oder zusammen mit dem Firmennamen auswählen, eine für Deine Region passende Domainendung wählen, Bindestriche und Umlaute möglichst vermeiden, gegebenenfalls eine eindeutige Zuordnung ermöglichen und zu guter Letzt die Markenrechte prüfen. Bestenfalls findest Du einen Websitenamen, der sich früher oder später als einprägsame Marke in Deinem Bereich etablieren kann.

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