Interne Links: Interne Verlinkung für SEO nutzen

von Michael Feike
| Lesedauer 5 Minuten |

Suchmaschinenoptimierung (SEO = Search Engine Optimization) ist ein komplexes Thema, das sich aus vielen verschiedenen Bausteinen zusammensetzt, die oft ohne spezielle Kenntnisse nicht leicht umzusetzen sind. Eine relativ einfache Möglichkeit, um die Suchergebnisse der eigenen Website bei Google zu verbessern, ist eine durchdachte interne Verlinkung bzw. das Setzen von internen Links.

Warum die interne Verlinkung so wichtig ist

Interne Verlinkung bedeutet, dass auf einer Webseite Links gesetzt werden, die auf eine andere Unterseite der gleichen Domain weiterleiten. So kann beispielsweise ein Link im Text der Startseite einer Website direkt zu einer Unterseite führen, ohne dass der Nutzer das Menü dafür benutzen muss.

Genau genommen ist auch das Menü einer Website eine interne Verlinkung. Denn durch das Menü gelangt man mit einem Klick auf eine andere Seite der gleichen Domain, wie zum Beispiel von der „Startseite“ auf die Unterseite „Leistungen“ oder „Kontakt“. Da die interne Verlinkung im Menü meistens bereits feststeht und man in der Regel nicht beliebig viele Menüpunkte hinzufügen kann und will, ist daran nur selten etwas zu rütteln. Allerdings kann man interne Links auch direkt in den Websitetext setzen. Das ist einerseits sinnvoll, um den Nutzer beim Lesen auf andere interessante Inhalte der eigenen Website hinzuweisen. Andererseits sorgen die internen Link dafür, dass die Suchmaschinen die Seite besser durchsuchen bzw. crawlen können, was wiederum gut für die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen ist. Denn der Crawler ruft die Webseiten auf und hangelt sich dann an den verschiedenen internen Links entlang, die er dort findet, und speichert die Inhalte ab.

Externe Links, die von einer fremden Domain auf die eigene Website verweisen, erhöhen das Vertrauen der Suchmaschinen in die eigene Website. Je mehr Vertrauen eine Domain genießt, desto mehr Bedeutung wird auch den internen Links zugemessen. Die externen Links sind sozusagen die vertrauenserweckenden Haustüren einer Domain, während die internen Links die Zimmertüren darstellen, die Google (und natürlich den Nutzer) auf der Website von Inhalt zu Inhalt geleiten. Dabei zeigen in der Regel die meisten externen Links auf die Startseite von Websites und von hier gehen durch das Menü oder den Content interne Links zu den Unterseiten. Dabei gilt: Je häufiger und besser eine Seite verlinkt ist, desto besser für die Suchmaschinenoptimierung – und das gilt sowohl für externe als auch für interne Verlinkung!

Jetzt wird deutlich, dass beide Link-Arten für das Ranking von Bedeutung sind. Denn viele Unterseiten sind für den Bot nur über interne Links zu erreichen und können nur dadurch in den Index gelangen. Auch wenn ein Unternehmen viel Zeit und Geld in den Aufbau von externen Links bzw. Backlinks investiert, weisen zum Beispiel Artikelseiten von Shops oder Unterseiten von anderen Websites mit großen Datenbanken trotzdem meistens nicht genug externe Links auf, die die Suchmaschinen für das Ranking berücksichtigen können. Interne Links sind für die Indexierung also unabdingbar. Auch der sogenannte Linkjuice, PageRank oder Linkpower wird durch interne Links genauso wie durch externe Links vererbt, wobei Links, die oft angeklickt werden, von Google als wertvoller eingestuft werden und dadurch auch mehr Linkliebe vererben. Es lohnt sich also, der internen Verlinkung mehr Beachtung zu schenken, als es oft getan wird.

Wie man interne Links am besten setzt

Interne Links sollen dem Nutzer und den Suchmaschinen als Wegweiser durch die Website dienen. Deshalb ist es wichtig, die interne Verlinkung mit ansprechenden Ankertexten zu versehen, der dann als Link dient. Ein Wegweiser am Wegesrand mit der Beschriftung „Da entlang“ ist natürlich weniger aussagekräftig als ein Pfeil mit der Aufschrift „Berlin 15 km“. Genauso sollte auch der Ankertext dem Nutzer möglichst genau sagen, wohin er gelangt, wenn er den Link anklickt. Der immer noch weit verbreitete Ankertext „Klicken Sie hier“ ist deshalb nicht zu empfehlen, besser sind Links wie „Affiliate Marketing“ oder „Suchmaschinenmarketing“, denn hier weiß der Nutzer sofort, welches Thema er hinter dem Link erwarten kann. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Nutzer auf den Link klickt und tiefer in die Website einsteigt, statt die Website zu verlassen, weil er die gewünschten Informationen nicht gefunden hat. Als Ankertext sollten dabei am besten Wörter oder Wortkombinationen verwendet werden, mit denen die Website bei Google gefunden werden soll. Dabei sollte ein Link aber nicht nur ausgewählt werden, weil die verlinkte Seite bzw. das Keyword gestärkt werden soll. In erster Linie sind Websites für die Nutzer gemacht und die sollten von dem internen Link profitieren und nicht in die Irre geleitet werden.

Zusammenfassend lassen sich folgende Ratschläge zum Umgang mit internen Links auf der eigenen Website geben:

Interne Links sollten …

  • vor allem für den Nutzer nützlich sein und zum Thema der Seite passen, auf der sich der Nutzer gerade befindet.
  • einen verständlichen Ankertext haben, der dem Nutzer klar vermittelt, zu welchen Inhalten der Link führt.
  • am besten im Content-Bereich der Website zu finden sein und nicht in der Seitenleiste oder im Footer, da sie im Text eher angeklickt werden.
  • sich möglichst im ersten Absatz der Seite befinden, sodass sie gleich ins Auge springen und der Nutzer nicht erst scrollen muss. Denn Google schreibt denjenigen Links eine besondere Bedeutung zu, die möglichst prominent untergebracht sind und bei denen eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie auch angeklickt werden.
  • als anklickbarer Link zu erkennen sein, indem sie zum Beispiel farblich hervorgehoben oder unterstrichen sind.
  • mit Bedacht gewählt werden, denn zu viele Links auf einer Seite überfordern den Nutzer und schwächen die positiven Effekte der internen Links, indem sich der Link Juice auf zu viele verlinkte Seiten verteilen muss.
  • die Unterseiten mit System verbinden. Das heißt, dass die Unterseiten einer Hauptkategorie, auch Silo genannt, gerne untereinander mit internen Links verlinkt werden können. Allerdings sollten sie nicht auf Unterseiten einer anderen Hauptkategorie verlinken, sondern dann nur auf die andere Hauptkategorie selbst, damit der Nutzer nicht verwirrt wird und die Suchmaschine erkennt, für welche Keywords die Seite genau indexiert werden sollte.

Interne Links können …

  • auch auf der Startseite platziert werden, denn sie unterstützen die Navigation und können zusätzlich auf Begriffe verweisen, die in der Navigation nicht zu finden sind.
  • nachträglich in älteren Inhalten gesetzt werden, um auf neue Inhalte zu verweisen.
  • mit Breadcrumps automatisiert werden, wobei Breadcrumps eine sekundäre Navigation sind, die oft oberhalb eines Artikels angezeigt wird, um dem Nutzer zu zeigen, wo er sich gerade befindet.
  • mithilfe von Kategorien und Schlagworte vereinfacht werden, um dem Nutzer mehr Vorschläge zum gleichen Thema zu unterbreiten. Dabei sollten die Kategorien aber auch genug Inhalt bereitstellen, damit Google die Kategorie nicht als „Thin Content“ abwertet. Gegebenenfalls können die Kategorien- und Schlagwort-URLs mit dem Tag <noindex> auch von der Indexierung ausgeschlossen werden, wenn man den internen Link trotzdem im Sinne des Nutzers setzen will. Dann folgen die Suchmaschinen dem Link nicht, der Nutzer kann das aber sehr wohl tun.

Das Wichtigste in Kürze

Eine relativ einfache, aber dennoch wirksame SEO-Maßnahme ist eine durchdachte interne Verlinkung, die gleich zweifach zum Erfolg führen kann:

  1. Interne Links helfen dem Nutzer einer Website, wichtige und interessante Inhalte zu finden, wodurch der Nutzer auf der Website gehalten wird.
  2. Interne Links helfen der Suchmaschine, die Inhalte der Seite umfassender zu crawlen, wodurch die Website in den Suchergebnissen besser sichtbar wird.

Entsprechend sollte darauf geachtet werden, dass der sogenannte Ankertext am besten die Keywords umfasst, für die die Website gerankt werden soll. Außerdem sollte er prominent platziert sein und dem Nutzer einen Hinweis geben, welcher Content ihn hinter dem Link tatsächlich erwartet. So gesehen ist die interne Verlinkung eine zweite Navigation, die den Nutzer unauffällig, aber wirkungsvoll durch die Website leitet, ohne sich der Hauptnavigation zuwenden zu müssen und mit dem Kopf aus dem Content auszusteigen. Denn solange der Nutzer die Fokussierung auf die Inhalte beibehält, besteht wenig Gefahr, dass er die Website verlässt. Maßnahmen wie Breadcrumps oder Kategorien und eine sinnvolle Struktur der internen Verlinkung können zusätzlich dabei helfen, die interne Verlinkung zu automatisieren und den Nutzer bei der Stange zu halten.

Als eine Maßnahme von vielen hilft die interne Verlinkung also dabei, die Website bei Google nach vorn zu bringen und den Nutzer geschickt durch die Website zu führen, damit er bestenfalls zu einer gewünschten Aktion (Kauf, Anruf, Klick auf Banner etc.) animiert wird.

 

Bild: © AdobeStock_200835066

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