Mehr Einfluss auf Snippets – neue Google-Attribute

von Michael Feike
| Lesedauer 3 Minuten |

Teile der eigenen Website als Featured Snippets ganz oben auf der Suchergebnisliste zu sehen, ist von vielen Websitebetreibern ein großes Ziel. Dabei hatte man bisher allerdings wenig Einfluss darauf, welche Inhalte Google zur Darstellung der Snippets heranzieht. Jetzt führt Google neue Attribute ein, mit denen Du mehr Einfluss auf die Inhalte der Snippets nehmen und Deine Suchmaschinenoptimierung vorantreiben kannst. Wie Snippets bisher funktionierten, was mit den neuen Attributen möglich ist und warum Du sie Dir unbedingt angucken solltest, erfährst Du in diesem Beitrag.

Was bisher für Snippets galt

Ein Snippet ist die kurze Vorschau auf den Inhalt einer Webseite, die von Google bezogen auf den Suchbegriff  generiert und ganz oben in den Suchergebnissen angezeigt wird. Dabei werden umfangreiche Snippets auch als Rich Snippet oder Featured Snippet bezeichnet. Diese umfassenderen Snippets generierte Google bisher vornehmlich aus der Meta-Description oder dem Meta-Title, es konnten aber auch andere Website-Inhalte dafür herangezogen werden. Einen Einfluss auf die Inhalte hatte man als Websitebetreiber bisher nicht. Bislang gab es nur das Attribut „nosnippet“, mit dem man verhindern konnte, dass Google überhaupt irgendwelche Inhalte von der Website für Snippets nutzt.

Welche neuen Attribute es für den Robots-Tag jetzt gibt

Kürzlich wurde in einem Artikel im Google Webmaster Central Blog  angekündigt, dass Google den Websitebetreibern mehr Einfluss auf die Darstellung der Snippets einräumen will. Um das zu ermöglichen, führt Google neue Attribute ein, die der Websitebetreiber im Head des HTML-Codes oder im HTTP-Header einsetzen kann. Ab Mitte bis Ende Oktober können diese Attribute verwendet werden, wobei eine endgültige Umsetzung noch etwas Zeit beanspruchen kann.

max-snippet:[number]

Mit diesem Attribut legst Du die maximale Textlänge in Zeichen fest, die Google im Snippet zeigen darf. Dabei soll laut Google dieses Attribut auch dazu dienen, bestimmte Inhalte komplett aus den Featured Snippets auszuschließen, sie aber in die Suchleisten-Snippets weiterhin aufzunehmen. Google rät, mit diesem Attribut zu experimentieren, bis das gewünschte Ergebnis erreicht wird.

max-video-preview:[number]

Dieses Attribut beschränkt bei Videos die Dauer der Vorschau in Sekunden. Damit kannst Du verhindern, dass das halbe oder gar ganze Video bereits in der Vorschau gezeigt wird, ohne dass der Nutzer Deine Website anklicken muss.

max-image-preview:[setting]

Dieses Attribut legt fest, in welcher Qualität Bildinhalte in den Snippets angezeigt werden sollen. Mit der Anweisung „none“ wird eine Bild-Vorschau komplett verhindert, mit „standard“ oder „large“ können unterschiedliche Bildgrößen erreicht werden. Je nach Ziel der Website kann es wichtig sein, den Nutzer auf die eigene Website zu locken, um das komplette Bild als Original anzusehen.

nosnippet

Dieses Attribut bleibt bestehen wie bisher. Damit lässt sich auch weiterhin verhindern, dass überhaupt ein Text-Snippet von der betreffenden Website angezeigt wird.

Zusätzliches Data-Attribut für noch mehr Einfluss

Neben den Attributen für den Robots-Meta-Tag wird auch noch das HTML-Data-Attribut „data-nosnippet“ eingeführt, das laut Google im Laufe dieses Jahres für die Erstellung der Suchergebnisse beachtet werden soll. Dabei können die Websiteelemente „section“, „span“ und „div“ mit dem Attribut ausgezeichnet werden, um ganz bestimmte Inhalte nicht in Snippets anzeigen zu lassen. So lassen sich beispielsweise bestimmte Textteile von der Anzeige in Snippets ausschließen.

Beispiel:

<p> <span data-nosnippet>Dieser Textabschnitt erscheint nicht im Snippet</span> Nur dieser Teil darf dort erscheinen.</p>

Anders als mit dem Attribut „nosnippet“ wird mit „data-nosnippet“ also nicht der komplette Websiteinhalt für die Generierung eines Snippets gesperrt, sondern nur ganz bestimmte Textpassagen werden ausgeschlossen. Vor allem in Kombination mit dem Attribut „max-snippet“ lassen sich die Snippets damit relativ gut beeinflussen.

Warum die neuen Attribute für Dich wichtig sind

Snippets waren bisher umstritten. Auf der einen Seite haben einige Websitebetreiber alles daran gesetzt, mit einem Featured Snippet ganz oben in den Suchergebnissen auf Position 0 zu landen, um die Sichtbarkeit und damit die Klickrate zu erhöhen. Auf der anderen Seite waren viele Websitebetreiber frustriert, dass die wichtigsten Inhalte der Website bereits in den Snippets zu lesen waren, sodass gar kein Klick auf den Websitelink mehr nötig war. Für die zweitgenannte Gruppe blieb bisher nur die Alternative, mit dem „nosnippet“-Attribut die eigene Website ganz für Snippets zu sperren.

Die Einführung der neuen Attribute ist eine gute Nachricht in Zeiten, in denen No-Click-Suchen zunehmen, bei denen der Suchende die Antwort auf seine Frage bereits in der Google-Suchergebnisliste sieht, ohne auf einen Link geklickt zu haben. Denn mit den neuen Attributen kannst Du jetzt gezielt Einfluss darauf nehmen, welche Inhalte genau in Deinem Snippet auftauchen sollen und welche nicht. So kannst Du Inhalte auswählen, die neugierig machen und zum Klicken animieren, während weitergehende Informationen nur durch Klick auf Deine Website zu erreichen sind, da sie für die Snippets ausgeschlossen worden sind.

Fazit: Eine tolle Möglichkeit für SEO

Bisher generierte Google Featured Snippets eigenständig aus den Inhalten einer Website. Der Websitebetreiber konnte bisher nur mit dem Attribut „nosnippet“ dafür sorgen, dass gar kein Snippet von der eigenen Website generiert wurde, um zu verhindern, dass die interessanten Inhalte schon in den Suchergebnissen angezeigt wurden, ohne dass der Nutzer die Website überhaupt anklicken musste. Mit der Einführung der neuen Attribute können die Inhalte der Snippets jetzt vom Websitebetreiber beeinflusst werden. Durchdacht eingesetzt, können die Attribute dabei helfen, in Zukunft Snippets generieren zu lassen, die neugierig machen und zu einem Klick animieren.

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