YouTube-SEO: Besseres Ranking für Deine Videos

von Michael Feike
| Lesedauer 5 Minuten |

Mit dem eigenen YouTube-Channel groß rauszukommen, ist für viele Unternehmen ein großer Traum. Dazu müssen Deine Videos bei YouTube in der Suche zunächst aber auch erst mal gefunden werden. Du möchtest, dass Deine YouTube-Videos in der Suche entsprechend besser ranken? Wir verraten Dir hier die wichtigsten Ranking-Faktoren für Deine Videos.

Die wichtigsten Ranking-Faktoren für YouTube-Videos

YouTube ist die größte Video-Plattform und die zweitgrößte Suchmaschine weltweit. Dabei erfreuen sich Videos stetig steigender Beliebtheit, denn sie lassen sich viel schneller konsumieren als anderer Content und bleiben auch länger im Gedächtnis haften als andere Inhalte im Web. Gute Videos zu produzieren, reicht für einen Erfolg mit Deinen Videos bei YouTube aber alleine nicht aus. Damit Deine Videos bei YouTube überhaupt gefunden werden, solltest Du Dich mit der Suchmaschinenoptimierung für Videos auseinandersetzen.

Um bei YouTube in der Suche auf den vordersten Rängen zu landen, sind verschiedene Faktoren von großer Bedeutung – ähnlich wie bei Google SEO.

1. Die richtige YouTube-Video-Länge wählen

Bei YouTube gilt, dass Dein Video in den Suchergebnissen besser platziert wird, je mehr Traffic es erzielt. Allerdings wird bei Videos der Traffic nicht allein durch Klickzahlen ermittelt, sondern besonders die Wiedergabezeit (Watch Time) ist von großer Bedeutung fürs YouTube-Ranking. Dabei wird die Wiedergabezeit aus der Anzahl der Views und der konsumierten Video-Zeit errechnet (Anzahl Views x konsumierte Video-Zeit = Watch Time). Je länger Dein Video ist, desto besser kann die Watch Time überhaupt ausfallen. Trotzdem soll das Video natürlich nicht künstlich in die Länge gezogen werden, denn wenn es nicht über die Spielzeit interessant genug bleibt, wird das Video schneller weggeklickt.

2. Bequeme Sprungmarken für lange Videos anbieten

Wenn Deine Videos sehr lang sind, solltest Du Sprungmarken in den Beschreibungen Deiner Videos setzen. Zwar kann durch Sprungmarken die Watch Time leiden, aber die Gefahr, dass der Nutzer das Video ganz wegklickt und sich ein kürzeres sucht, das sich nur mit dem gesuchten Thema befasst, ist einfach noch größer.

3. Eine aufmerksamkeitsstarke Video-Einleitung produzieren

Menschen wollen heute schnell unterhalten werden, sonst klicken sie das Video schneller weg, als Du Piep sagen kannst. Deshalb gelten die ersten 5–15 Sekunden bei YouTube als entscheidend, ob das Video weitergeguckt oder weggeklickt wird.

Um den Nutzer gleich in den Bann zu ziehen, solltest Du das Thema das Videos gleich zu Anfang noch mal aufgreifen, damit dem Nutzer gesagt wird, dass er hier tatsächlich das Thema erwarten kann, was er gesucht hat, zum Beispiel „Heute geht es um ein Cardio Workout, bei dem Deine Knie nicht belastet werden“. Anschließend solltest Du damit auftrumpfen, warum gerade Du der Experte für das genannte Thema bist, zum Beispiel „Als Physiotherapeut mit eigener Praxis in Berlin und ausgebildeter Fitnesstrainer weiß ich genau, welche Übungen effektiv, aber knieschonend sind“. Anschließend nenne noch mal den genauen Nutzen für den Konsumenten, zum Beispiel „Mit diesem Video startest Du ein knieschonendes Herz-Kreislauf-Training ohne Sprünge, sodass auch Deine Nachbarn nicht vor Schreck vom Sofa fallen“.

4. Zielgruppengerechte Keywords recherchieren

Um Keywords für das Video festzulegen, solltest Du eine umfangreiche Keywordrecherche durchführen. Überlege dabei aus Sicht Deiner anvisierten Zielgruppe, welche Suchwörter zu Deinem Video passen und welche Probleme mit Deinem Video gelöst werden können. Dazu kannst Du auch die Suggest-Option von YouTube nutzen, indem Du ein Hauptkeyword in die YouTube-Suche eingibst und Dir die angezeigten Vorschläge genau anschaust.

Gibst Du hier beispielsweise den Begriff „knieschonend“ ein, findest Du Vorschläge wie „knieschonendes Workout“, „knieschonendes Beintraining“, „knieschonende Übungen“ usw. Denke dabei auch um die Ecke, denn wer sucht ein knieschonendes Workout? Jemand mit einer Krankheit oder Verletzung zum Beispiel. So können für das genannte Beispiel auch Suchwörter wie „Arthrose Knie Übungen“ oder „Knieprobleme Beintraining“ zielführend sein. Natürlich kannst Du Dich auch bei Deiner Konkurrenz umsehen, welche Keywords dort zum Einsatz kommen.

5. Einen schlagkräftigen YouTube-Video-Titel wählen

Wie bei einem Spielfilm, der im Kino läuft, muss auch der Video-Titel Lust auf das Video selbst machen. Dabei erlaubt YouTube eine Titellänge von maximal 100 Zeichen, der Rest wird abgeschnitten. Damit Dein Video gut gefunden wird, sollte das Keyword möglichst am Anfang des Titels kommen. Als Beispiel also lieber „Knieschonendes Cardio-Workout – fit in 10 Minuten“ als „Fit in 10 Minuten mit dem knieschonenden Cardio-Workout“.

6. Eine perfekte Video-Beschreibung anfertigen

Die Video-Beschreibung ist von großer Bedeutung. Da die ersten 100 bis 120 Zeichen (rund 15 Wörter) bei den Suchergebnissen zu sehen sind, solltest Du hierauf ein besonderes Augenmerk richten. Denn diese Zeilen sollten nicht nur neugierig auf Dein Video machen, sondern auch die wichtigsten Keywords enthalten. Beantworte hier auch die W-Fragen (was, warum, wie, wer usw.). N

ach einem Klick auf „Mehr anzeigen“ wird schließlich die gesamte Beschreibung angezeigt. Nehme Dir ruhig Zeit, hier einen ausführlichen Text zu formulieren und wieder alle Keywords für das Video weit vorne unterzubringen (jedes Keyword sollte höchstens 2- bis 4-mal vorkommen), um bei YouTube und anderen Suchmaschinen noch besser gefunden zu werden. Maximal 5.000 Zeichen sind erlaubt, was rund 700 Wörtern entspricht. So ein langer Text kann die Nutzer allerdings überfordern, weshalb eher 100–250 Wörter zu empfehlen sind. Wichtig ist, dass Du in der Beschreibung Neugier weckst, aber nicht zu viel von den Inhalten des Videos verrätst. Ein guter Tipp ist es außerdem, unten in der Video-Description weitere Videos von Dir zu verlinken.

7. Auf ausreichende Videoqualität achten

Um Videos in ausreichend guter Qualität zu produzieren, ist heutzutage eigentlich nur ein modernes Smartphone erforderlich. Willst Du regelmäßig Videos herstellen, solltest Du allerdings am besten in ein Stativ für das Smartphone, einfache Studiolampen und ein Mikrofon mit Popschutz investieren. Denn ist die Qualität der Videos zu schlecht, klickt das Publikum schnell wieder weg.

8. Ein Neugier weckende Vorschaubilds (Thumpnail) nehmen

Neben der Watch Time ist bei YouTube auch die Click-Through-Rate (CTR) fürs Ranking von Bedeutung. Damit Dein Video in der Masse an Videos viel Aufmerksamkeit weckt und oft angeklickt wird, solltest Du YoTube-unübliche Farben wie Lila, Pink, Blau oder Grün verwenden und für einen kontrastreichen Vorder- und Hintergrund durch Farb- oder Helligkeitskontraste zu sorgen. Gestalte dabei die Thumpnails Deiner Videos ähnlich, damit sie durch ein einheitliches Design einen Wiedererkennungswert bekommen. Zusätzlich kannst Du auch noch Schrift einsetzen, um auf das Video-Vorschaubild aufmerksam zu machen. Nutze dafür wenig Text und große Buchstaben.

9. Gezielte Tags für die Videos aussuchen

Tags sind zwar wichtig, um YouTube das Thema Deines Videos erkennen zu lassen. Aber übertreibe dabei nicht, denn sonst kann YouTube nicht zuordnen, für welches Thema das Video letztendlich ranken soll. Empfehlenswert sind 4–10 Tags. Neben dem Hauptkeyword sollten das zum Beispiel noch spezifischere Longtails sein. Zudem wählst Du ein zwei allgemeine Tags und optional zwei oder drei LSI-Keywords (LSI = Latent Semantic Indexing) für Suchanfragen mit inhaltlicher Verwandtschaft zum Hauptkeyword.

10. An der Optimierung Deines YouTube-Channels arbeiten

Der sogenannte Channel Trust ist bei YouTube ein besonders wichtiger Rankingfaktor. Dabei steigt der Channel Trust mit dem Alter des Kanals, der Höhe der Veröffentlichungsfrequenz, der Anzahl an Abonnenten und dem Engagement. Sorge deshalb für einen aufmerksamkeitsstarken Header, ein originelles Avatar-Bild, eine aktualisierte Kanal-Beschreibung, ausreichende Verlinkungen zu Deiner Website und Deinen Social-Media-Accounts und einen kurzen, aber spannenden Trailer mit Begrüßung für Nicht-Abonnenten.

11. Viel YouTube-Engagement zeigen

YouTube gehört zu den Social-Media-Kanälen, es geht also um die Interaktion mit den Nutzern. Je mehr Interaktionen, wie Abonnieren, Liken, Teilen oder Kommentieren, von YouTube registriert werden, desto höher steigt das Video im Ranking. Deshalb solltest Du am Ende des Videos die Zuschauer zu Interaktionen, wie das Teilen oder Abonnieren des Kanals, auffordern. Vor allem viele Kommentare haben einen Einfluss auf das Ranking. Bewährt hat sich dabei die Methode, den Zuschauern am Ende des Videos eine Frage zu stellen, die sie in den Kommentaren beantworten sollen.

12. Auf Dateinamen, Kategorie und Untertitel achten

Zwar sind diese Punkte nicht ausschlaggebend für Video-SEO, dennoch sollten sie hier Erwähnung finden: Der Dateiname sollte das Hauptkeyword aufweisen. Die ausgewählte Kategorie sorgt dafür, dass das Video richtig eingeordnet angezeigt wird. Und die Untertitel, die eigentlich für Hörgeschädigte gedacht sind, können auch von Suchmaschinen gelesen werden, weshalb die von YouTube erstellten Transkripte noch mal optimiert werden sollten.

Fazit: Schritt für Schritt im YouTube-Ranking nach oben

Videos werden immer beliebter und mit dem richtigen YouTube-SEO schnellen sie in den Rankings auch durchaus fix nach oben. Folgende Stellschrauben fürs Video-SEO gibt es, wobei einige auch bei alten Videos noch nachträglich umzusetzen sind, während andere auf Deine To-Do-Liste für neue Video-Produktionen kommen sollten:

  • Ausreichende Videolänge
  • Angenehme Sprungmarken
  • Aufmerksamkeitsstarke Einleitung
  • Schlagkräftiger Titel
  • Gut recherchierte Keywords
  • Perfekte Video-Beschreibung
  • Gute Videoqualität
  • Interessantes Vorschaubild
  • Zielsichere Tags
  • Viel YouTube-Engagement
  • Dateiname mit Hauptkeyword
  • Passende Kategorie
  • Optimierte Untertitel

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