Inhaltsverzeichnis
Dass hochwertiger Content als SEO-Faktor für ein besseres Ranking sorgt und auch ein sinnvolles Ziel für Deine Google Ads darstellt, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Dass schlechter Content das Ranking verschlechtern kann, ist vielen Websitebetreibern aber eher unbekannt. Doch selbst wenn Du das hiermit jetzt weißt: Wie kannst Du schlechten Content auf der eigenen Website ausfindig machen? Lese hier, wie Du Dich am besten auf die Suche nach schlechten Inhalten auf Deiner Website machst.
Schlechte Inhalte = schlechtes Ranking?
Wer sich mit dem Suchmaschinenmarketing beschäftigt, kommt bei der Suchmaschinenoptimierung seit dem Penguin-Update um „guten Content“ nicht drum herum. Enthält eine Website zu viele magere Inhalte ohne Mehrwert, sogenannten Thin Content, werden sie vom Google-Algorithmus abgewertet. Zudem wertet Google auch die Nutzersignale aus, sodass schlechte Inhalte nicht nur dazu führen, dass Nutzer wegbleiben, sondern auch dazu, dass die Website ihr gutes Ranking mehr und mehr über einen längeren Zeitraum verliert. Um das Ranking Deiner Website zu verbessern, solltest Du deshalb schlechte Inhalte lieber entfernen, überarbeiten oder deindexieren und in Zukunft immer auf hochwertigen Content mit Mehrwert achten. Doch wie identifiziert man schlechten Content, um ihn zu ändern oder zu löschen?
Woran Du schädlichen Content erkennst
Google liest natürlich nicht die Inhalte Deiner Website durch, sondern berechnet die Seitenqualität durch einen Algorithmus. Da Du diese Bewertungsgrundlage nicht hast, musst Du andere Kriterien heranziehen, um schlechten Inhalt auf Deiner Website zu identifizieren. Dabei kannst Du verschiedene Kennzahlen heranziehen, die zwar nicht einzeln, wohl aber in ihrer Gesamtsicht auf schlechte Inhalte schließen lassen. Die folgenden Punkte stellen demnach nur Hinweise dar, um magere Inhalte zu identifizieren.
1. Sind die Inhalte der URL lang genug, um Mehrwert zu bieten?
Ist ein Text nur wenige Absätze oder gar Sätze lang, wird der Inhalt vermutlich nicht besonders gehaltvoll sein. Kurze Texte gehören deshalb vermutlich eher zum schlechten Content als lange Texte, wobei auch lange Texte natürlich nicht unbedingt einen Mehrwert bieten. URLs mit Texten unter 300 Wörtern gelten allgemein als weniger aussagekräftig. Die Wortanzahl Deiner einzelnen URLS kannst Du zum Beispiel Screaming Frog entnehmen.
- positiv: Die URL hat längere Texte mit Mehrwert.
- negativ: Die URL hat kürzere Texte ohne Mehrwert (Thin Content).
2. Ist die URL intern gut verlinkt?
Wird eine Seite intern viel verlinkt, deutet das auf hochwertige Inhalte hin, auf die an anderer Stelle immer wieder Bezug genommen wird. URLs mit nur ein oder zwei internen Verlinkungen scheinen entsprechend wenig relevant zu sein, wobei es hier natürlich auf die Größe Deiner Website und die Menge an URLs ankommt. Die Anzahl der internen Links auf Deine einzelnen URLS kannst Du ebenfalls z. B. Screaming Frog entnehmen.
- positiv: Viele interne Links führen auf den Content.
- negativ: Wenige interne Links führen auf den Content.
3. Hat die URL viele gute Backlinks?
Backlinks sorgen für ein gutes Ranking. Entsprechend weisen externe Links auf eine gute Qualität der URL hin, denn sonst würde ein Externer sie vermutlich nicht verlinken. Haben URLS eingehende Links und Follow-Links, ist das also als positiv zu bewerten, haben sie keine Backlinks, weckt der Content wohl eher wenig Interesse. Die Anzahl der externen Links auf URLs kannst Du z. B. mit Tools wie LinkResearch herausfinden.
- positiv: Viele Backlinks führen zur URL.
- negativ: Wenige Backlinks führen zur URL.
4. Generiert die URL viel Traffic?
Allgemein gilt, dass der Besucherstrom, der über Suchmaschinen auf Deine Website kommt, für Google als Qualitätskriterium gilt. Generiert eine URL viel Traffic über Google, ist das positiv zu bewerten und lässt auf guten Content schließen. Ebenso ist es ein Zeichen für guten Content, wenn eine URL zusätzlich viele Seitenaufrufe unabhängig von Google hat. Wenige Klicks und wenige Seitenaufrufe sprechen hingegen für schlechten Content. Die Anzahl der Klicks auf eine URL kannst Du am besten mit der Search Console herausfinden, die Anzahl der Seitenaufrufe mittels Google Analytics.
- positiv: Die URL generiert viel Traffic.
- negativ: Die URL generiert wenig Traffic.
5. Sorgt die URL für die gewünschten Conversions?
Sorgt eine URL für viele Deiner gewünschten Conversions, ist der Content auf jeden Fall als gut zu bewerten. Spielt die Seite für Deine Conversions keine Rolle, gilt das als negativ.
- positiv: Die URL sorgt für Conversions.
- negativ: Die URL spielt für die Conversions keine Rolle.
6. Hat die URL ein gutes Keywordranking?
Normalerweise solltest Du für jede URL ein Hauptkeyword haben. Hier kann man leicht überprüfen, ob die URL für das gewählte Keyword tatsächlich gut rankt. Tut sie das nicht, spricht das für schlechten Content bezogen auf das Keyword.
- positiv: Die URL rankt gut für das Hauptkeyword.
- negativ: Die URL rankt schlecht für das Hauptkeyword.
Schlechten Content identifiziert – was nun?
Hast Du jede URL anhand der vorgestellten Kriterien bewertet, kann Du Dir für jede URL mit schlechter Bewertung Gegenmaßnahmen überlegen.
- Löschen: Sprechen alle oder zumindest die meisten Punkte dafür, dass eine URL schlecht zu bewerten ist, solltest Du sie löschen.
- Überarbeiten: Sind wenigstens einige positive Punkte dabei, kannst Du Dir überlegen, ob Du den Content aufwerten kannst. So kannst Du den Text z. B. mit aktuellen Inhalten einen Mehrwert geben oder den Text besser auf das Hauptkeyword fokussieren.
- Deindexieren: Ist eine URL für deine Website wichtig, etwa als Landingpage für SEA, obwohl sie nach den genannten SEO-Kriterien eher negativ zu bewerten ist, kannst Du sie z. B. mit Noindex aus dem Index nehmen.
Fazit: Checkliste für die URL-Bewertung
Mit der folgenden Checkliste kannst Du jede Deiner URLS gezielt bewerten und Dich anschließend für eine geeignete Maßnahme entscheiden.
Diese Punkte sprechen für guten Content einer URL:
- Die URL hat längere Texte mit Mehrwert.
- Viele interne Links führen auf den Content.
- Viele Backlinks führen zur URL.
- Die URL generiert viel Traffic.
- Die URL sorgt für Conversions.
- Die URL rankt gut für das Hauptkeyword.
Diese Punkte sprechen für schlechten Content einer URL:
- Die URL hat kürzere Texte ohne Mehrwert (Thin Content).
- Wenige interne Links führen auf den Content.
- Wenige Backlinks führen zur URL.
- Die URL generiert wenig Traffic.
- Die URL spielt für die Conversions keine Rolle.
- Die URL rankt schlecht für das Hauptkeyword.
Bei identifiziertem schlechten Content können folgende Maßnahmen helfen:
- Löschen, wenn es nur oder überwiegend negative Punkte gibt
- Überarbeiten, wenn die URL zumindest einige positive Bewertungen aufweist
- Deindexieren, wenn die URL trotz negativer Bewertung für die Website wichtig ist
Michael Feike ist seit über 20 Jahren Online Marketing & SEO-Experte. Im Jahre 2006 gründete er die SEO-effektiv GmbH und ist für das operative Geschäft verantwortlich. In seiner Freizeit ist ihm seine Familie sehr wichtig. Des Weiteren gehören das Motorrad fahren, sowie auch das Angeln zu seinen großen Leidenschaften.