Neue Link-Attribute: Sponsored und UGC

von Michael Feike
| Lesedauer 3 Minuten |

Schon vor rund 14 Jahren wurde von Google das Nofollow-Attribut (rel=’nofollow ’) eingeführt – jetzt kommen zwei neue Link-Attribute hinzu: Sponsored und UGC. Zudem wird die Bewertung der Link-Attribute durch Google verändert. Was genau hinter dieser Nachricht steckt, welche Bedeutung die neuen Attribute haben und was sich für Dich ändert, erklären wir Dir in diesem Beitrag.

Was steckt dahinter?

Um die Inhalte im Web für den Suchindex zusammenzustellen, schickt Google sogenannte Crawler oder Robots durchs Netz, die automatisch nach Inhalten suchen und dazu Webseiten auslesen. Dabei besuchen die Crawler die Websites über Hyperlinks, lesen die Inhalte aus, speichern sie im Cache, werten sie aus, indexieren sie gegebenenfalls und lassen sie in den Suchergebnissen anzeigen. Links bilden damit den Zugang für die Crawler zu den Webseiten und damit die Basis des Google-Ranking. Das schon vor Jahren eingeführte Nofollow-Attribut diente dazu, dass Websitebetreiber einzelne Links für Google ausschließen konnten. Crawler sollten diesen Links nicht folgen, also sie fürs Ranking unbeachtet lassen.

Laut einem aktuellen Artikel im Google Webmaster Central Blog wurde jetzt eine Änderung des Nofollow-Attributs beschlossen und es werden die zusätzlichen Attribute „sponsored“ und „ugc“ eingeführt. Dabei sollen diese Link-Attribute von Crawlern und Ranking-Algorithmus nicht mehr als strikte Anweisung, sondern nur noch als Hinweis gewertet werden. Indem Google fortan alle Links beachtet, sollen noch mehr Informationen gesammelt und auffällige Verlinkungen aufgespürt werden.

Was bedeutet rel=’sponsored’ & rel=’ugc’?

Bisher galt, dass ein Link mit Nofollow-Attribut von den Crawlern ignoriert werden sollte. Neben dieser Möglichkeit will Google den Websitebetreibern mit zwei neuen Link-Attributen eine genauere Differenzierungsmöglichkeit für Links an die Hand geben. So hast Du ab jetzt drei Link-Attribute zur Auswahl:

  • Das Nofollow-Attribut (rel=’nofollow’) behält seine vorherige Funktion, gilt jedoch bald nur noch als Hinweis, dass ein Link von den Crawlern nicht beachtet werden soll.
  • Mit dem Sponsored-Attribut (rel=’sponsored’) kannst Du Links kennzeichnen, für die Du eine Gegenleistung bekommen hast. Dazu gehören beispielsweise bezahlte Werbung, gekaufte Links und Empfehlungen und Ähnliches.
  • Beim UGC-Attribut (rel=’ugc’) steht das UGC für User Generated Content. Damit sind Inhalte gemeint, die von Nutzern generiert wurden. So kannst Du mit diesem Attribut Links kennzeichnen, die von Nutzer der Webseite gesetzt wurden, z. B. Links in Forenbeiträgen oder Blogkommentaren.

Was ändert sich damit für Websitebetreiber?

Zunächst einmal stehen Websitebetreibern nun differenzierte Möglichkeiten zur Verfügung, Links zu kennzeichnen und Google einen Hinweis darauf zu geben, um welche Art von Link es sich handelt und wie die dahinter stehenden Inhalte zu deuten sind.

Die wichtigste Änderung betrifft allerdings das Nofollow-Attribut. Wie bereits erwähnt, wurde das Nofollow-Attribut von Google bisher als Anweisung gewertet, eben diesem Link nicht zu folgen und die Inhalte dahinter nicht als Rankingsignal zu nutzen. Mit der Einführung der zwei neuen Link-Attribute will Google das Nofollow-Attribut nun nicht mehr länger als Anweisung verstehen, sondern nur noch als Hinweis, dass der gekennzeichnete Link am besten ignoriert werden sollte.

Das bedeutet, dass alle Links, die mit einem Rel-Attribut gekennzeichnet sind, ab sofort an den Ranking-Algorithmus weitergegeben werden und der Crawler diesen Links ab März 2020 auch folgen wird. Laut Google müssen Websitebetreiber jedoch ihre bisherigen „Nofollow“-Attribute nicht ändern, auch wenn damit z. B. gekaufte Links gekennzeichnet wurden, da die Änderungen von Google größtenteils als rückwärtskompatibel gelten. Allerdings darfst Du Dich in Zukunft beim Nofollow-Attribut nicht darauf verlassen, dass der Link tatsächlich ignoriert wird, wobei das auch bisher nicht immer sicher funktioniert hat.

Fazit: Nur wenig Änderungen zu erwarten

Durch das Nowfollow-Attribut konnten Websitebetreiber bisher bestimmte Links von der Indexierung ausschließen lassen. Da Google aber möglichst viele Links als Bewertungskriterium fürs Ranking nutzen will, wurden jetzt zwei neue Link-Attribute – das Sponsored-Attribut für gekaufte Links oder Werbelinks und das UGC-Attribut für User-Generated-Content-Links – eingeführt, um Links noch besser differenzieren zu können. Eine rückwirkende Änderung an bestehenden Websites ist laut Google allerdings nicht notwendig.

Mit der Einführung einher geht aber die Umbewertung des Nowfollow-Attributs, das ab März 2020 vom Crawler nur noch als Hinweis und nicht mehr als Anweisung aufgefasst wird. Das solltest Du einfach bedenken, wenn Du das Nowfollow-Attribut in Zukunft einsetzen willst.

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