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Influencer sind in aller Munde – und das inzwischen nicht mehr ausschließlich bei jüngeren Zielgruppen. Dabei präsentieren Influencer Produkte oder ihre Meinung zu bestimmten Themen über Social Media oder Blogs. Vor allem, wenn die jüngere Generation zu Deiner Zielgruppe gehört, lohnt sich deshalb oft eine Kooperation mit diesen beliebten Meinungsmachern. Doch wie findet man Influencer, die zum eigenen Unternehmen passen? Wir geben Dir dafür die passenden Tipps.
Vor der Influencer-Suche die Ziele festlegen
Ja, im Marketing kommst Du um die Zieldefinierung nicht herum. Das gilt besonders, wenn Du Dich mit dem Thema Influencer-Marketing beschäftigen willst. Denn Influencer sind keine homogene Masse, sondern glänzen gerade durch ihre Individualität. Planst Du eine Influencer-Kampagne für Dein Unternehmen, solltest Du Dir also zuerst klar machen, welche Ziele Du damit verfolgt. „Weil es alle machen“, ist nicht die richtige Motivation. Stattdessen können die Ziele einer Influencer-Kampagne zum Beispiel in der Kundengewinnung, Markenbildung oder Suchmaschinenoptimierung liegen. Dabei sollte Dir klar sein, dass sich vor allem bekannte Influencer mit hoher Reichweite heute nicht mehr nur mit Geschenken abspeisen lassen, sodass Du ein Budget für Deine Kampagne festlegen solltest, bevor Du auf Influencer-Suche gehst.
Verschiedene Wege führen zum passenden Influencer
Um den passenden Influencer für eine Kooperation mit Deinem Unternehmen zu finden, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten:
- Stichwort-Suche in Suchmaschinen oder Social Media: Hast Du ein bestimmtes Thema im Auge, kannst Du über Google oder direkt in Deinen angepeilten Social-Media-Kanälen über Stichworte nach Influencern mit großer Reichweite suchen.
- Spicken bei der Konkurrenz: Haben Deine Wettbewerber bereits Influencer-Kampagnen gestartet? Welche Influencer haben sie dafür ausgewählt?
- Befragung von Kollegen: Wer in einem Unternehmen arbeitet, kennt sich mit der Branche gut aus. Vielleicht kennen Deine Kollegen aus ihrem Privatleben Influencer, die zur Branche passen?
- Befragung von Kunden: Wenn die Möglichkeit besteht, Deine Zielgruppe selbst zu fragen, welche Influencer gerade in sind, umso besser.
- Empfehlungslisten bzw. Blogrolls von thematisch passenden Blogs: Gibt es Blogs, die Dein Thema streifen? Hier führen Dich die sogenannten Blogrolls oft zu themenverwandten Seiten.
- Tipps in Foren, Fach- oder Facebook-Gruppen: Wo sich Deine Zielgruppe auch tummelt – oft werden in Foren und Gruppen Tipps gegeben, welche Influencer gerade von Interesse sind. Gegebenenfalls melde Dich an und frag selbst.
- Spezialisierte Agenturen für Influencer: Vor allem bekannte Influencer lassen sich heute oft schon von Agenturen vertreten. Hier könntest Du gezielt nachfragen.
- Blogger-Events oder Konferenzen: In vielen größeren Städten werden solche Veranstaltungen inzwischen abgehalten. Der Vorteil ist, dass Du die Influencer hier direkt persönlich kennenlernen kannst.
Thematisch nach links und rechts schauen
Wenn Dein Unternehmen nicht gerade Beauty-Produkte oder aktuelle Mode vertreibt, ist es nicht immer leicht, einen fachspezifischen Blog oder YouTube-Channel zu finden, der exakt zu Deiner Zielgruppe passt. Aber das ist auch nicht unbedingt nötig. Frage Dich dann am besten, welche Themen Deine Zielgruppe interessieren und wie man eine Brücke zu Deinen Produkten schlagen könnte.
Unser Beispiel:
Ein Unternehmen möchte sein neues Energy-Getränk über eine Influencer-Kampagne bekannt machen. Als Zielgruppe werden vor allem junge Männer anvisiert. Passend zur Zielgruppe könnte das Produkt zum Beispiel von einem jungen Gaming-Influencer an den Mann gebracht werden – als Empfehlung für lange Gaming-Nächte.
Auf die geeignete Influencer-Plattform achten
Jede Plattform hat ihre Eigenheiten. Auch hierauf solltest Du bei Deiner Influencer-Suche achten. So eignet sich Instagram zum Beispiel sehr gut für Lifestyle-Themen, wo es auf „Liebe auf den ersten Blick“ ankommt. Hingegen sind YouTube-Videos besser geeignet, um erklärungsbedürftige Produkte richtig in Szene zu setzen und die Fragen der Zielgruppe zu beantworten.
Auch die Altersstruktur des Kanals sollte zu Deiner Zielgruppe passen. Laut Digital Index 2018/2019 sind beispielsweise auf Instagram hauptsächlich die Jüngeren zwischen 14 und 29 Jahren unterwegs, während Du ältere Zielgruppen eher über YouTube und Facebook erreichen wirst.
14–19 Jährige | 20–29 Jährige | 30–39 Jährige | 40–49 Jährige | 50–59 Jährige | 60–69 Jährige | 70+ Jährige | |
41 % | 34 % | 19 % | 12 % | 6 % | 2 % | 1 % | |
YouTube | 64 % | 61 % | 52 % | 44 % | 30 % | 19 % | 6 % |
68 % | 78 % | 66 % | 48 % | 34 % | 19 % | 6 % |
Quelle: Digital Index 2018/2019.
Unser Beispiel:
Eine Antifaltencreme von einer 19-jährigen Influencerin auf Instagram vorstellen zu lassen, wird garantiert ein Flop, weil weder das junge Alter der Influencerin noch ihre Zielgruppe und der Social-Media-Kanal Instagram zu Deiner anvisierten Zielgruppe passen.
Auswahlkriterien für Infuencer
Hast Du mehrere Influncer in die engere Auswahl genommen, kannst Du sie anhand verschiedener Kriterien bewerten. Oft stellen Influencer wichtige Daten zu ihrem Engagement in einem sogenannten MediaKit als Download oder auf Anfrage zur Verfügung:
- Gestaltet der Influencer seine Inhalte inklusive Fotos/Videos besonders ansprechend?
- Passen die Inhalte des Channels zu Deinem Unternehmen?
- Wird der Influencer Deine Produkte mit glaubhafter Begeisterung vorstellen können?
- Welche Unternehmen oder Marken präsentiert der Influencer sonst noch?
- Was wird es dich kosten, mit diesem Influencer zusammenzuarbeiten?
- Wie viele Abonnenten/Follower hat der Influencer?
- Ist der Influencer auf mehreren Kanälen aktiv?
- Wie gut läuft die Interaktion zwischen Influencer und Zielgruppe?
- Werden regelmäßig Beiträge veröffentlicht?
Fazit: Beim Influencer-Marketing muss einfach alles passen
Den richtigen Influencer für Deine Kampagne zu finden, dauert seine Zeit, die aber gut investiert ist. Denn nur wenn der Influencer zu Deinem Unternehmen und Deiner Marke wirklich passt, wird die Kampagne glaubwürdig und authentisch bei den Konsumenten ankommen. Zudem sollten die Zielgruppe des Influencers und seine Plattform auch zu Deinen Zielen passen. Dabei solltest Du nicht nur auf die Reichweite schielen, sondern auch das Budget im Blick behalten. Gerade bei Nischenprodukten sind Kooperationen mit Influencern zu empfehlen, die eine ähnliche Nische besetzen, da die exakte Zielgruppe fokussiert wird und die Kosten oft angenehm niedrig bleiben.
Michael Feike ist seit über 20 Jahren Online Marketing & SEO-Experte. Im Jahre 2006 gründete er die SEO-effektiv GmbH und ist für das operative Geschäft verantwortlich. In seiner Freizeit ist ihm seine Familie sehr wichtig. Des Weiteren gehören das Motorrad fahren, sowie auch das Angeln zu seinen großen Leidenschaften.