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Um mit der eigenen Website durch das Integrieren fremder Werbeanzeigen Geld zu verdienen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dazu gehören in erster Linie Google AdSense und Affiliate Marketing Partnerprogramme. Doch was ist der Unterschied? Und was sollte man für die eigene Website auswählen?
Was versteht man unter Affiliate Marketing?
Beim Affiliate Marketing melden sich Websitebetreiber mit ihrer Webseite, zum Beispiel einem Blog, einem Forum oder einer Themenseite, bei einem Affiliate Netzwerk an und bewerben sich um die Zusammenarbeit mit einem Werbetreibenden. Wird die Partnerschaft vom Programm angenommen, bekommt der Publisher Zugriff auf verschiedene Werbemittel, die er auf seiner Website einbinden kann. Klickt ein Besucher seiner Website auf das Werbebanner oder den Affiliate-Link, bekommt der Websitebetreiber eine Provision. Dabei gibt es verschiedene Bezahlmodelle, zum Beispiel per Klick, per Lead oder per Order.
Was versteht man unter Google AdSense?
Bei Google AdSense läuft es so ähnlich wie bei Affiliate-Netzwerken. Allerdings kann sich der Publisher die Werbetreibenden nicht aussuchen, deren Werbung er auf seiner Website schalten möchte. Stattdessen entscheidet der Google-Algorithmus, welche Anzeige am besten zu welcher Website passt. Dabei wird bei Google AdSense entweder per Klick oder per View bezahlt, wobei die Provisionen niedriger sind als beim Affiliate Marketing.
10 Entscheidungskriterien für die Auswahl eines Programms
Um zu entscheiden, ob man Affiliate-Partner wird, und wenn ja, welches Programm für Deine eigene Website das richtige Monetisierungsmodell ist, kannst Du folgende Kriterien heranziehen:
1. Zielgruppe
Welches ist die Zielgruppe Deiner Website? Wie viele Besucher hat Deine Seite? Geht es auf der Website um ein spezielles (Nischen-)Thema? Gibt es da ein bestimmtes Produktinteresse, für das man über ein Affiliate-Netzwerk gezielt Partner suchen kann?
2. Traffic
Um mit Google AdSense Geld zu verdienen, ist viel Traffic vonnöten. Ist Dein Website-Thema eher eingeschränkt und die Besucherzahl klein, wie etwa bei Nischenseiten, wirst Du mit AdSense kaum relevante Einnahmen erzielen können.
3. Zeitfaktor
Beim Affiliate Marketing gibt es viele verschiedene Partnerprogramme, die auch noch alle eigene Technologien und Hürden haben. Da ist einiges an Zeit gefragt, um die richtigen Partner zu finden und sich mit dem Programm auseinanderzusetzen. Bei Google AdSense wird mittels Algorithmus der passende Werbepartner ermittelt. Hier reicht einfach Copy and Paste und man braucht kein Vorwissen.
4. Werbemittel
Bei verschiedenen Programmen werden oft verschiedene Werbemittel zur Verfügung gestellt, zum Beispiel Produktlisten, Werbebanner oder Newsletter-Vorlagen. Je nach Ausrichtung Deiner Website können nur bestimmte Werbemittel für Dich infrage kommen. Bei Affiliate-Netzwerken sind alle möglichen Arten von Werbemitteln zu finden, während Google bei AdSense selbst entscheidet, welches Werbeformat eingesetzt wird. Dabei kannst Du aber bestimmte Anbieter oder Kategorien ausschließen.
5. Provision
Bei Google AdSense wird nur per Klick oder View bezahlt. Dabei ist die Conversion nebensächlich. Allerdings sind die Provisionen entsprechend niedrig. Bei AdSense ist nur mit Masse Gewinn zu machen.
6. Bezahlmodelle
Je nach Thema und Zielgruppe Deiner Website, eignen sich vielleicht unterschiedliche Bezahlmodelle. Bei Affiliate-Netzwerken gibt es viel mehr Möglichkeiten als bei AdSense, wo nur per Klick oder View bezahlt wird.
Bezahlmodelle im Affiliate Marketing:
- Pay per Click – für den Klick auf den Link
- Pay per Sale – für einen generierten Verkauf
- Pay per Lead – für eine Kontaktaufnahmen, zum Beispiel Newsletteranmeldung
- Pay per SignUp – für das Anlegen eines Nutzer- oder Kundenkontos
- Pay per Click Out – für das Klicken auf weiteren Link auf der Unternehmenswebsite
- Pay per Link – für das bloße Platzieren des Links auf der Website
- Pay per View – für das Anzeigen des Links oder Werbebanners
- Pay per Install – für die Installation einer Demoversion oder einer App
- Pay per Lifetime – für diesen und jeden zukünftigen Einkauf beim Werbetreibenden
7. Auszahlungsgrenzen
Damit die Provision ausgezahlt wird, muss sowohl bei Affiliate Programmen als auch bei AdSense erst eine bestimmte Grenze überschritten werden. Sind nur geringe Provisionen zu erwarten, ist ein Programm mit einer niedrigen Auszahlungsgrenze zu empfehlen. Bei Affiliate-Netzwerken liegt die Auszahlgrenze um 25 €, bei Google AdSense bei 70 €.
8. Cookie-Laufzeit
Mit Cookie-Laufzeit wird die Zeitspanne bezeichnet, bei der die Nutzerhandlung noch dem Besucher von Deiner Affiliate-Seite zugeordnet werden kann. Also klickt ein Besucher auf ein Werbebanner und kauft dann erst am nächsten Tag auf der Website ein, sollte das nach Möglichkeit noch als „Sale“ gewertet und entsprechend beim Modell Pay per Sale auch vergütet werden. Die Cookie-Laufzeit spielt bei den Vergütungsmodellen per Klick oder per View keine Rolle, also kann bei Google AdSense dieses Kriterium außer Acht gelassen werden. Es kann aber bei der Entscheidung zwischen zwei verschiedenen Affiliate-Programmen von Bedeutung sein.
9. Tracking
Manche Affiliate-Partnerprogramme haben keine Möglichkeiten für ein Cross Device Tracking. Recherchiert der Besucher per Smartphone und bestellt er per Desktop, bekommt der Affiliate keine Provision. Google hat zwar gute Trackingmöglichkeiten, da die Vergütung aber per Klick oder View erfolgt, spielt das jedoch hier gar keine Rolle.
10. Kundenbetreuung
Vor allem, wenn Du gerade erst ins Affiliate Marketing einsteigst, ist ein Ansprechpartner wichtig, den Du bei Problemen um Rat fragen kannst. Der Support gestaltet sich bei verschiedenen Affiliate-Netzwerken unterschiedlich gut, wichtig ist hier vor allem die Kundenbetreuung durch den direkten Werbepartner. Bei Google kannst Du auf einen Mail-Support per Mail erst ab einem bestimmten regelmäßigen Umsatz zugreifen.
Fazit: AdSense oder Affiliate? Es kommt darauf an!
Affiliate Marketing ist für Dich geeignet, wenn Du technisches Wissen hast oder Zeit investieren willst, Dich ins Affiliate Marketing einzuarbeiten. Vor allem, wenn es sich bei Deiner Affiliate-Seite um ein Nischenthema handelt und der Traffic nicht so groß ist, kannst Du über Affiliate-Netzwerke trotzdem Partner finden, die genau zu Deiner Zielgruppe passen.
Google AdSense ist vor allem für Einsteiger oder Websitebetreiber mit wenig Zeit zu empfehlen, da hier alles per Drag and Drop funktioniert. Dabei sollte Deine Seite aber eine breite Themenvielfalt und entsprechend viel Traffic aufweisen, damit sich die Vergütungsmodelle per Klick und per View mit ihren niedrigen Provisionen lohnen.
Möglich ist auch, Google AdSense und Affiliate Marketing miteinander zu kombinieren, um aus beiden Programmarten Einnahmen zu generieren.
Michael Feike ist seit über 20 Jahren Online Marketing & SEO-Experte. Im Jahre 2006 gründete er die SEO-effektiv GmbH und ist für das operative Geschäft verantwortlich. In seiner Freizeit ist ihm seine Familie sehr wichtig. Des Weiteren gehören das Motorrad fahren, sowie auch das Angeln zu seinen großen Leidenschaften.