Wie Shoppable Content den E-Commerce pusht

von Michael Feike
| Lesedauer 3 Minuten |

Content Marketing gilt seit langer Zeit als Nonplusultra, um das Images zu verbessern und die Markenbekanntheit zu steigern. Als Verkaufsinstrument kann Content Marketing jedoch nur bedingt angesehen werden. Hier schließt Shoppable Content eine Lücke. Statt nur auf Image und Markenbekanntheit zu bauen, wird interessanter Content hier direkt zur Verkaufsförderung eingesetzt. Wie das geht und was das bringt, verraten wir Dir hier.

Was heißt Shoppable Content?

Beim Shoppable Content werden E-Commerce und Content Marketing miteinander vereint. Dazu wird interessanter Content erstellt, der dann eine unmittelbare Kaufmöglichkeit anbietet. Als Beispiel ist ein Blogbeitrag über Superfood zu nennen, in den ein Button eingebunden wird, mit dem das Produkt direkt im Onlineshop in den Warenkorb gelegt wird oder der auf die Produktseite des Artikels weiterleitet. Während beim herkömmlichen Content Marketing selbst der gedankliche Bogen vom Content zu Deinem Unternehmen und dem Produkt geschlagen werden muss, wird dem Konsumenten beim Shoppable Content dieser Gedankengang abgenommen. Der Wunsch, der durch den Content geweckt wird, kann durch den Klick auf den Button oder Link direkt mit einem oder zwei Klicks erfüllt werden.

Shoppable Content verkürzt die Cutomer Journey

Was Shoppable Content so erfolgreich macht, ist unter anderem die Tatsache, dass die Customer Journey deutlich verkürzt wird. Um das zu verdeutlichen, werden nachfolgend die Customer Journeys von Content Marketing und Shoppable Content gegenübergestellt:

Customer Journey im Content Marketing

  1. Zunächst lockst Du den Konsumenten mittels interessanter Inhalte auf Deine Website.
  2. Durch den Content wird der Konsument auf Dein Unternehmen aufmerksam gemacht.
  3. Der Konsument sucht Deine Produktseiten auf.
  4. Dann legt er den passenden Artikel in den Warenkorb.
  5. Zu guter Letzt löst er den Bestell- und Bezahlvorgang aus.

Customer Journey mit Shoppable Content

  1. Zuerst lockst Du den Konsumenten mittels interessanter Inhalte auf Deine Website.
  2. Entweder gelangt er durch einen integrierten Button oder Link im Content auf die passende Produktseite oder er kann den Artikel direkt in den Warenkorb legen.
  3. Als letzten Schritt löst er den Bestell- und Bezahlvorgang aus.

Du siehst: Shoppable Content kommt mit weniger Schritten aus als Content Marketing. Und je weniger Schritte zwischen dem Kaufwunsch und der Möglichkeit zum Kaufen liegen, umso höher ist die Conversion Rate. Zudem wird der bequeme Einkauf via Shoppable Content eher als emotionales Erlebnis empfunden, wenn er über spannende Artikel, Videos oder Fotos führt als über eine Kopfentscheidung. Die Produkte werden direkt über die für die Konsumenten interessanten Inhalte auf ihren Lieblingsblogs oder in den Social Media entdeckt und gekauft. Dass die Conversions-Messung beim Shoppable Content zudem viel einfacher ist als beim Umweg über traditionellen Content, ist da nur noch ein weiterer Pluspunkt. Denn beim traditionellen Content sind Conversions nicht immer einem bestimmten Content zuzuordnen.

Welche Arten von Shoppable Content gibt es?

Shoppable Videos

Inspiriert von einem interessanten Shoppable Video kann der Konsument direkt in dem Video auf Produkte klicken, um zusätzliche Produktinformationen zu sehen oder das gewünschte Produkt direkt in den Warenkorb zu legen.

Shoppable Fotos

Fotos sind zwar nicht ganz so beliebt wie Videos, aber dafür auch deutlich leichter und kostengünstiger zu erstellen. Da ist es auf jeden Fall sinnvoll, auch an Shoppable Bilder zu denken. Dabei ist ein Shoppable Foto zum Beispiel an kleinen anklickbaren Hotspots, z. B. Pluszeichen, zu erkennen, die auf dem Foto auf den dargestellten Artikeln platziert sind. Durch das Anklicken der Hotspots wird der Konsument entweder zur Produktseite weitergeleitet oder das Produkt direkt in den Warenkorb gelegt.

Shoppable Artikel

Bei einem Shoppable Artikel werden Produktlinks oder-button direkt in den Text eines Blogs oder eines Onlinemagazins integriert. Dies wurde bisher vor allem beim Affiliate Marketing genutzt, kann aber auch auf firmeneigenen Content-Seiten eingesetzt werden. Der Konsument kann durch einen Artikel inspiriert werden, ein Produkt unbedingt haben zu wollen, und kann das Produkt dann direkt in den Warenkorb legen, ohne das Lesen zu unterbrechen.

Shoppable Social Media

Auch in den Social Media ist Shoppable Content schon längst angekommen. Nachdem Instagram mithilfe von Apps Shoppable Bilder eingeführt hatte, folgte schnell auch die Buyable oder Shoppable Pins auf Pinterest. Bei Pinterest haben die Nutzer sogar die Möglichkeit, ihre Wunschprodukte zu kaufen, ohne die Pinterest App zu verlassen.

Fazit: Ein Trend, den Du nicht verpassen solltest

Den Kunden im Content die Möglichkeit zu bieten, ein Produkt direkt zu kaufen, schließt die Lücke zwischen Content Marketing und E-Commerce. Dabei wird diese Chance, die Customer Journey zu verkürzen und den wertvollen Content nicht nur für den Imagegewinn und die Steigerung der Markenbekanntheit zu nutzen, von immer mehr Unternehmen genutzt. Was heute oft noch als Option wahrgenommen wird, kann sich in Zukunft zu einem Muss entwickeln. Kunden sind es jetzt schon gewöhnt, dass sie über Shoppable Bilder oder Videos oft direkt das bestellen können, was sie gerade sehen und begehren. Es kann also durchaus passieren, dass Unternehmen, die diesen Trend ignorieren, irgendwann ins Hintertreffen geraten, weil sie nach einer emotionalen Inspiration den Kunden nicht das gewünschte Shoppingerlebnis ohne umständliche Umwege über Produktseiten anbieten. Wer jetzt schon auf hochwertige Inhalte setzt, kann diese mit Kaufmöglichkeiten gut ergänzen. Ob die Maßnahme bei der Conversion-Rate Wirkung zeigt, lässt sich in diesem Fall gut ermitteln.

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